Imi Knoebel ⎜ Lueb Go
Minimal Art ist nicht minimal. Sie kann auch raffiniert und sinnlich sein. Das beweist der deutsche Minimalist und Beuys-Schüler Imi Knoebel in seinem inzwischen mehr als fünf Jahrzehnte umspannenden künstlerischen Schaffen immer wieder auf´s Neue. Ausgangspunkt war für ihn dabei die Frage, was Malerei bedeuten kann, nachdem Mondrian 1915 die Kunstwelt mit seinem „Schwarzen Quadrat auf weißem Grund“ revolutionierte.
Nach einer Phase in der Knoebel ausschließlich schwarz-weiß und streng geometrisch arbeitete, sprengt sein Werk heute die Grenzen der Malerei mit einer enormen Formen- und Farbenvielfalt. Ab den 1990ern lässt Knoebel seine Arbeiten in den Raum ragen. Neben Sperrholz wird monochrom gefärbtes Aluminium zu seinem bevorzugten Material, aus dem er seine Wandobjekte in immer neuen Variationen zusammensetzt.
Seine Liebe zur Geometrie ohne Symmetrie, zeigt sich auch in der Arbeit „Lueb Go“. Hierfür ordnet er acht unterschiedlich lange, bunte Aluminiumschienen entlang einer roten Mittelachse auf blauem Grund an, was vage an das Blatt eines Baumes erinnert. Ob die Assoziation gewollt ist, lässt sich leider nicht sagen. Doch wer sich die verschiedenen Variationen dieser Serie ansieht, kommt nicht umhin, an die Farbenpracht eines Herbstwaldes zu denken.