Dietrich Klinge | Oiphe
Der Bildhauer beschäftigt sich in seinen Darstellungen der menschlichen Figur mit Momenten der Grenzüberschreitung und des Wandels. Er liebt das Spiel mit der Materialwahrnehmung, denn seine Bronzearbeiten erhalten ihre unverwechselbar archaische Anmutung durch eine Oberflächenstruktur, die an Holz erinnert, das mit der Kettensäge bearbeitet worden ist.
Mit „Oiphe“ greift Klinge eine Metamorphose von Ovid auf, in der sich eine Flussnymphe in einen Baum verwandelt. Der Begriff „Tomoé“ spielt entweder auf den Mythos einer der wenigen, weiblichen Samurai an oder auf das schwarzweiße Strudelsymbol, aus dem das Yin-Yan-Zeichen entstand. Doch am passendsten für die Vorweihnachtszeit ist sicher die „Figur 368“, deren geflügelter Kopf an eine Amorette erinnert – dem Symbol für die himmlische Liebe.