Kim Young-Hee
Sculpture as Image
Young-Hees Arbeiten sind sehr koreanisch, gleichzeitig sehr westlich und universell. Trotz ihres Umzuges hat Young-Hee niemals ihre koreanischen Wurzeln vergessen. Sie hat sich nie ganz den rationellen oder expressiven westlichen Kunstbewegungen hingegeben. Sie zählt zu den ersten Künstlern Asiens, die erfolgreich versuchen, das Beste aus beiden Kulturen zu verbinden. Ihr Werk reflektiert eine jahrtausendalte Tradition im Rahmen einer durchweg modernen Interpretation der Welt. Anfänglich verarbeitet sie Dinge und Eindrücke, die den koreanischen Alltag prägen, z.B. eine Mutter, die ihrem Kind die traditionelle Malweise mit Tinte beibringt. Später schafft sie robustere Charaktere, die bald weniger naturalistisch und höchst stilisiert wirken.
Ihr jüngstes Werk stützt sich sehr auf Fotografie. Ihr Ausgangspunkt sind Papierskulpturen, die sich nur auf notwendige Elemente begrenzen, z.B. einen weinenden Frosch oder einen Teekessel mit Tasse. Der Schauplatz wird dann mit Farbe übermalt. Kim Young-Hee fotografiert dieses bunte „Mini-Universum“ bestehend aus selbstgemachten Skulpturen und farbigem Hintergrund. Einige dieser Fotografien entstehen mit lebenden Modellen und realen Dingen, die sie für die Aufnahme bemalt. Manchmal wird auch das Foto selbst noch übermalt.