Neun Positionen der Akademie der Bildenden Künste
Young Talents
25.06. - 12.07.2008
„...kein bestimmter Lehrplan, kein gleichförmiger Mechanismus“ – Unter dieser Maxime von Wilhelm Joseph Schelling formt und fördert die Akademie der Bildenden Künste in München seit 200 Jahren den Künstlernachwuchs. Anlässlich des diesjährigen Akademie-Jubiläums präsentiert die Galerie Terminus im Rahmen ihres Young Talents Programms vom 25. Juni bis 12. Juli 2008 Neun Positionen der Akademie der Bildenden Künste.
Ausschließlich aus München stammen sie schon längst nicht mehr, die jungen Männer und Frauen, die in den ehrwürdigen Gebäuden am Siegestor in Schwabing und dem futuristischen Neubau der Akademie ihrem Studium nachgehen. Frei soll es sein, unabhängig und ohne akademische Leitsätze und Regelwerke: Ein Experimentierfeld für Ideen und Persönlichkeiten, das Vielfalt schafft und kreatives Potential in die unterschiedlichsten Richtungen lenkt. Ein übergeordnetes Ganzes, eine Richtung, ein Konzept gar, das die einzelnen Wege der Studenten verbindet, gibt es nicht – kann es nicht geben. Neun Künstler, neun Positionen, die einen Ausschnitt bilden aus dieser Vielfalt, nicht für das Ganze stehen und doch Teil sind des Schutzraumes Akademie, werden ab dem 25. Juni in der Galerie Terminus zu sehen sein.
Überlebensgroße Skulpturen aus Schaumstoff, kriegerische Wesen aus anderen Welten (Ulla Reiter) werden es sein, die neben filigranen, abstrakten Zeichnungen und Siebdrucken (Hannah Brinkies) sowie Leinwänden mit einem umfangreichen Formenspektrum zwischen Geometrie und Figur (Ingo Weiss) ihren Platz finden. Zarte Installationen aus Papier, die an die Seekarten längst vergessener Hochkulturen erinnern (Inese Kaze), behaupten sich gegenüber großen Arbeiten in Öl voll zynischer Gegenständlichkeit in leuchtenden Farben (Jörg Besser). Das Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Figur auszuloten (Sofia Arvaniti, Sofia Tchulukhadze) wird ebenso Thema sein wie die Auseinandersetzung mit der formalen, ästhetischen und malerischen Herausforderung von urbanen Wirklichkeiten (Kamila Palubicka, Jan Davidoff).
Es sind junge Energien, unabhängige und fordernde Werke, die Einblicke in den Entwicklungsprozess der nächsten Generation zeitgenössischer Künstler geben. In der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt, mit Kommilitonen, Professoren und einem janusköpfigen Markt, entstehen Arbeiten voll Inspiration und Neugier, die vom filigranen Abstrakten bis hin zur großformatigen Gegenständlichkeit einen weiten Bogen schlagen und damit vielleicht doch sind was sie nicht sein können – repräsentativ für die Vielfalt der Akademie.
KÜNSTLER
Kamila Palubicka // geb. 1982 // Klasse Förg
Sofia Arvaniti // geb. 1978 // Klasse Förg
Sofia Tchulukhadze // geb. 1977 // Klasse Förg
Ingo Weiss // geb. 1979 // Klasse Förg
Jörg Besser // geb. 1967 // Klasse Toffolutti
Hannah Brinkies // geb. 1982 // Klasse Förg
Ulla Reiter // geb. 1979 // Klasse Wähner
Inese Kaze // geb. 1977 // Klasse von Weizsäcker
Jan Davidoff // geb.1976 // Klasse Förg